Museum of the History of Polish Jews, Warsaw

mit Mateo Josep Lluis MAP Architects, 2004

1997 bestimmte die Stadt Warschau ein Grundstück für den Bau des Museums der Geschichte der polnischen Juden in einem noch kaum erschlossenen Teil des sogenannten Zentralen Ghettos. 2004 lancierte der Trägerverein des Jewish Historical Institute einen internationalen Architekturwettbewerb. Das Hauptproblem der Gestaltung bestand darin, den Park für das allgemeine Publikum offenzuhalten, den Freiraum aber zugleich optimal für das Museum zu nutzen und der erschütternden Vergangenheit des Ortes Rechnung zu tragen. Der definitive Gestaltungsplan sieht ein großes seichtes Becken vor, in dem Karpfen schwimmen. Dieser Fisch erinnert stillschweigend an die osteuropäische jüdische Kultur und ist zugleich ein Zeugnis der Stille, die dieser Ort heute noch ausstrahlt. Die das Gelände begrenzenden Bäume bleiben unberührt, sie bilden eine visuelle Schranke vor den modernen, an den Park angrenzenden Wohnbauten und liefern einen grünen Hintergrund zu dem sehr flach und offen gehaltenen Gestaltungsplan. Ein unterirdischer Durchgang und Ausstellungsraum verbindet das Museum, das Mahnmal zum Gedenken an den Aufstand im Warschauer Ghetto und die Parkplätze auf der anderen Seite des Parks. Die Passage ist von unten beleuchtet und fungiert bei Nacht als zentrales Beleuchtungselement.

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